03. Okt 2021
Hundewesen Kreisgruppe: Die Prüfungen in verschiedenen Fächern liefen über drei Tage in Feld, Wald und am Wasser
BAD KÖTZTING. Absoluter Gehorsam und eine gute „Nasenleistung“ sind die wichtigsten Voraussetzungen, um einen Hund sinnvoll als Jagdgehilfen einsetzen zu können. Dass sie diese beiden Eigenschaften haben, bewiesen am Wochenende 14 Jagdhunde, die nach der Ausbildung unter Leitung von BJV-Hundeobmann Sepp Schmid die Brauchbarkeitsprüfung mit Erfolg absolvierten.
Fotos: Dachs: Nach wochenlangen Vorbereitungen erwiesen sich 14 Hunde bei der Prüfung am Wochenende als jagdlich brauchbar, wobei fünf Hunde und ihre Führer die Prüfung in allen Fächern schafften.
Vorausgegangen war der Schulung für die jagdliche Brauchbarkeit eine Dressurprüfung, bei der die Jagdhunde unterschiedlicher Rassen Gehorsam beim Apportieren, Schussfestigkeit, Folgen bei Fuß und Ablegen (Down) auf Kommando unter Beweis stellen mussten.
Die Brauchbarkeitsprüfung in allen Fächern umfasst das verloren bringen von Haar- und Federwild in Feld, Wald und aus dem Wasser. In der Praxis bedeutet das für die eingesetzten Hunde, dass sie nach den Gehorsamsprüfungen eine rund 200 Meter lange Federwildschleppe, gezogen mit einer toten Ente, auf Kommando selbstständig verfolgen, das gefundene Wild apportieren und ihrem Hundeführer/ihrer Hundeführerin ausgeben müssen. Ähnlich ist die Anforderung beim Haarwild, hier wird in der Regel ein Kaninchen als Schleppe gezogen und muss nach dem Finden „abgegeben“ werden.
Deutlich anspruchsvoller ist in der Regel die sogenannte Schweißarbeit im Wald. Auf einer rund 300 Meter langen Strecke, in die zwei Haken eingearbeitet werden, wird im Wald mit einer geringen Menge Blut von Wild eine Fährte gespritzt, die schließlich zu einem vorher ausgelegten Reh führt. Findet der an der langen Schweißleine geführte Hund das Reh, so steht nach jagdlichem Brauch ihm und dem Hundeführer der Erlegerbruch in Form eines Tannenzweiges zu, der am Halsband des Hundes, bzw. am Hut des Hundeführers den Erfolg aufzeigt.
Auch bei der Brauchbarkeitsprüfung am Wochenende erwies sich wieder einmal der letzte Prüfungsteil als der schwierigste für die Teilnehmer. Zunächst musste eine tote Ente, die ins Wasser geworfen wurde, von den Hunden apportiert werden, wobei ein Schuss abgegeben wurde. Danach wird die Ente in einen schilfreichen Teil des Wassers geworfen, ohne dass der Hund zusieht. Beim Stöbern im Schilf muss der Vierbeiner die Ente finden und apportieren.
Diese Anforderungen in allen Fächern der Brauchbarkeitsprüfung meisterten am Sonntag die Kleinen Münsterländer Freya vom Arberwald (Führerin Anna Kroner) und Anna von der Rabenmühle (Führer Alex Kermer) ebenso, wie die Deutsch-Drahthaar Prinz vom Grafenwald (Führer Rudi Frisch), Piro vom Grafenwald (Führer Xaver Zwicknagel) und Pritt vom Grafenwald (Führer Jürgen Hammerla).
Der Kleine Münsterländer Gero vom Arberwald (Führer Heinz Schweiger), der Deutsch-Drahthaar Nemo vom Grafenwald (Führer Wolfgang Iglhaut), die Teckel Bruni vom Worzeldorfer Steinbruch (Führer Ludwig Späth), Mira von der Belitzer Heide (Führer Georg Vogl) und Carmona od Verody Huberta (Führer Johann Kastl) haben die Brauchbarkeit auf der Übernachtfährte bewiesen. Auf der Tagfährte waren schließlich die Deutsch-Drahthaar Peggy vom Grafenwald (Führer Josef Schmid), Gitte vom Jägerweiher (Führer Willi Hofmann) und der Deutsch-Kurzhaar Nock vom Thüringer Zipfel (Führerin Anita Veicht) erfolgreich.
Bei der Siegerehrung in der Forstdiensthütte dankte Hundeobmann Sepp Schmid, der mit seiner Frau Petra das Mammutprogramm für die drei Prüfungstage organisiert hatte, den Revierpächtern Hans Kastl und Hans Kolbeck (Arnschwang) sowie den bayerischen Staatsforsten für Überlassung der Reviere für Ausbildung und Prüfung. Besonderer Dank galt auch den Richtern Thomas Fischer, Hans Kolbeck und Fritz Frees für die Abnahme der Prüfung.