Hegeschau - Sollabschuss für drei Jahre ist in Gefahr

28. Apr 2024

In ersten zwei Jahren nur 62,6 Prozent des Plansolls beim Rehwild erfüllt / Bewertungen Rehkronen und Hirschgeweihe

Die Jagdjahre 2022 bis 2025, für die der aktuelle Dreijahres-
Abschlussplan gilt, lassen am Ende ein Defizit befürchten, sagte Kreisjagdberater
Rudi Freimuth am Sonntag bei seiner Bilanz zur Pflichthegeschau 2024. Nachdem
in den ersten zwei Jahren nur 62,66 Prozent der Rehwildabschüsse erfüllt wurden,
seien Zweifel angebracht, ob im nächsten Jahr das Plansoll komplett erfüllt wird.
Erschwert wird die Arbeit der Waidleute von einem vierbeinigen Mitjäger, dem
mittlerweile in den meisten Revieren zumindest zeitweise präsenten Luchs, der
ebenso wie der Straßenverkehr Opfer fordert.

Während bei der Jagd auf Wildschweine – erlegt wurden im Jagdjahr vom 1. April
2023 bis 1. April 2024 insgesamt 539 Schwarzkittel – Dank Nachtsichttechnik ein
guter Erfolg zu verzeichnen war, wird das empfindliche Rehwild, das durch
vielfältige Beunruhigung ständig in Bewegung ist, immer schwieriger zu bejagen.
5497 Rehe müssten im Dreijahres-Plan in den Revieren der acht
Hegegemeinschaften erlegt werden, berichtete der Kreisjagdberater. 2022/23
betrug der tatsächliche Abschuss 1703 Stück, 2023/24 wurde 1743 Rehe erlegt.
„Um den Abschussplan zu erfüllen, müssten wir im laufenden Jagdjahr 2000 Rehe
schießen“, machte er deutlich. Wie schwierig das ist, machte Freimuth am
Beispiel der Hegegemeinschaft Hohenwarth klar, wo der Rehbestand als
„tragbar“ eingestuft wurde, aber trotzdem 60 Stück Unfallrehe pro Jahr in einer
einzigen Hegegemeinschaft anfallen. Trotz des guten Gesamtergebnisses bei
Wildschweinen sei festzustellen, dass Frischlinge zu wenig bejagt werden,
während die Überläufer (älter als ein Jahr) überdurchschnittlich stark bei der
Strecke vertreten sind.

Zunehmend jagdlich an Bedeutung gewinnt vor allem in den Grenzrevieren zur
tschechischen Republik Rotwild und Damwild. So wurden im Lamer Winkel im
vergangenen Jagdjahr 47 Stück Rotwild und ein Stück Damwild erlegt. In der
Hegegemeinschaft Neukirchen b. Hl. Blut waren es 35 Stück Rotwild und 33 Stück
Damwild, während in der HG Eschlkam 75 Stück Damwild zur Strecke kamen. Wie
groß die Diskrepanz zwischen Plansoll und realem Abschuss sein kann, zeigt sich
im Lamer Winkel, wo der Dreijahresplan die Erlegung von 604 Stück Rehwild
vorsieht, während in den Jahren 2023/24 nur 330 zur Strecke kamen. Zum Unfall-
oder Fallwild waren im vergangenen Jagdjahr neben vielen Rehen auch ein
Fischotter, sieben Mink und ein Mauswiesel zu zählen. Die seit Jahren rückläufigen
Niederwildstrecken weisen jeweils 176 Feldhasen und Stockenten aus, 40
Ringeltauben, sechs Fasane, 77 Graugänse (sie werden vor allem am Drachensee
und in den Regentalauen zur Plage für die Landwirte), 40 Ringeltauben, 17
Nilgänse, neun Türkentauben und vier Waldschnepfen aus. Raubwild wurde in
einer beachtlichen Größenordnung erlegt, wie 716 Füchse, 148 Steinmarder, 91
Dachse, 24 Baummarder, elf Hermelin, sechs Iltisse, sechs Marderhunde (Enok),
19 Sumpfbiber (Nutria), 317 Elstern, 279 Rabenkrähen, 255 Eichelhäher und
zwölf Graureiher belegen.

Bei der Bewertung der Rehkronen vergab eine achtköpfige Jury vier
Hegeplaketten in Gold, acht in Silber und zwölf in Bronze. Sie sollen nach
Aussage des Kreisjagdberaters auch die Wertschätzung der Jäger gegenüber dem
Wild zum Ausdruck bringen. Gold erhielten Uwe Scholz, Revier Sackenried;
Bernhard Zach, Revier Vorderbuchberg; Simon Kolmer, Revier Eismannsberg und
Stefan Meier, Revier Wolfersdorf. Mit Silber wurden ausgezeichnet: Josef Haas,
Anzenberg-Höhenried; Otto Holzfurtner, Wettzell; Alfred Brandl, Revier Miltach;
Hans Wernemoser, Gotzendorf; Michael Kolbeck, Jägershof; H. Lippert, Revier
Reckendorf; Simon Kolmer, Eismannsberg und Alois Pritzl, Stachesried. Über
Bronze durften sich folgende Jäger freuen: Uwe Scholz, Revier Sackenried (2
Plaketten); Josef Wolf, Arndorf (2 Plaketten); Markus Kollmer, Oberndorf; Hans
Koller, Lam; Michael Eckl, Altrandsberg; Wolfgang Hammelmann, Haibühl; Hubert
Pritzl, Stachesried; Alois Pritzl, Stachesried (2 Plaketten) und Robert Laumer,
Altrandsberg.

Wie von Jagdberater Rudi Freimuth kurz bei seinem Vortrag angesprochen, hier die Bewertungen bei der Hegeschau 2024.
Insgesamt wurden 41 Rehgehörne von der Kommission bewertet. Teilweise kam es bei den Gehörnen zu Gewichtsabzug wegen Zähne im Oberkiefer bzw. gesamter Hinterkopf an der Rehkrone.

Gold (4)

 

Punkte

Revier

Pächter

Erleger

1

160,56

Sackenried

Rank Wolfgang

Scholz Uwe

2

155,34

Vorderbuchberg

Dietz Alexander

Zach Bernhard

3

152,85

Eismannsberg

Kolmer Josef u. Simon

Kolmer Simon

4

148,59

Wolfersdorf

Meier Stefan

Meier Stefan

 

Silber (8)

 

Punkte

Revier

Pächter

Erleger

1

147,84

Anzenberg-Höhenried

Heigl Ludwig

Haas Josef

2

146,10

Wettzell

Mühlbauer Ludwig

Holzfurtner Otto

3

138,00

Miltach

Welter/Graßl/Martin

Brandl Alfred

4

131,25

Gotzendorf

Wernemoser Hans

Wernemoser Hans

5

130,85

Jägershof

Kolbeck Stefan u Michael

Kolbeck Michael

6

130,51

Reckendorf

Hofmann Willi

Lippert

7

128,32

Eismannsberg

Kolmer Josef u. Simon

Kolmer Simon

8

126,33

Stachesried

Pritzl Alois

Pritzl Alois

 

Bronze (12)

 

Punkte

Revier

Pächter

Erleger

1

125,25

Sackenried

Rank Wolfgang

Scholz Uwe

2

124,38

Arndorf

Rauscher/Wolf

Wolf Josef

3

123,77

Oberndorf

Kollmer Manfred

Kollmer Markus

4

123,36

Arndorf

Rauscher/Wolf

Wolf Josef

5

122,52

Altrandsberg

Laumer Josef

Eckl Michael

6

121,82

Lam

Vogl Rudi

Koller Hans

7

120,35

Sackenried

Rank Wolfgang

Scholz Uwe

8

119,52

Haibühl

Altmann/Hutter

Hammelmann Wolfgang

9

119,45

Stachesried

Pritzl Alois

Pritzl Hubert

10

119,07

Stachesried

Pritzl Alois

Pritzl Alois

11

119,02

Stachesried

Pritzl Alois

Pritzl Alois

12

117,82

Altrandsberg

Laumer Josef

Laumer Robert

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