01. Jul 2023
Zum Auftakt des Sommerfestes mit Bläsertreffen wurde die „Woidjagamess“ von Rudi Frisch gespielt
BAD KÖTZTING. „Gott freut sich, dass wir da sind“, sagte Stadtpfarrer Thomas Winderl zu Beginn des Sonntagsgottesdienstes um 10.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche, den die Parforcehornbläser der BJV-Kreisgruppe Bad Kötzting mit der „Woidjagamess‘“ von Hornmeister Rudi Frisch stimmungsvoll gestalteten. Ihrer Freude über „diesen wunderschönen Gottesdienst“ verlieh in ihrem Grußwort auch die stellvertretende Landrätin Dr. Johanna Etti Ausdruck.
In Österreich sei einmal ein Bürger gefragt worden, ob er katholisch sei, führte Stadtpfarrer Winderl in seiner Predigt aus. Er habe geantwortet, „Ja scho, aber net so arg“. Diese Aussage treffe wohl auf viele Gläubige zu, meinte der Priester, denn auch Gläubige der „Kerngemeinde“ sähen wohl eher den Sonntag als einen Inseltag mit dem Gottesdienstbesuch, während der Glaube im Alltag nicht die große Rolle spiele. Vielleicht sei das schon zu Lebzeiten Jesu so gewesen, vielleicht leite sich daraus die Aussage aus dem Evangelium ab, in der eine unbedingte Nachfolge im Glauben gefordert werden. Auf den Beistand Jesu dürften auch die Jäger hoffen, die sich in ihrem Handwerk an der Natur erfreuen, sie hegen und schützen.
Vor dem Segen dankte stellvertretende Landrätin Dr. Johanna Etti den Bad Kötztinger Jagdhornbläsern für den schönen Gottesdienst und wertete die „mitreißende Predigt“ von Stadtpfarrer Thomas Winderl als Auftrag, die Schöpfung zu bewahren, das Gleichgewicht zwischen Wald und Wild zu pflegen, wie es den Jägern auch als Aufgabe anvertraut ist. Früher sei das Jagdhorn unverzichtbares Verständigungsmittel bei der Jagd gewesen, so Dr. Etti. Auch wenn es im Zeitalter des Smartphones heute dafür nicht mehr gebraucht werde, sei die Traditionspflege in der Jagdmusik wichtig, weil diese Musik positive Gefühle in uns auslöse.
Bildtext: Stadtpfarrer Thomas Winderl feierte Gottesdienst mit den Jägern und die Parforcehornbläser spielten dazu die „Woidjagdmess‘“. Foto: Dachs