Wird der Wolf sesshaft?

08. Jun 2023

Wolfsrüde wischen Lohberg und Bad Kötzting mehrfach fotografiert

„Erneut wurde ein Wolf mehrmals im Monitoringgebiet im Lamer Winkel erfasst“, berichtet Wolfs- und Luchskoordinator Heinrich Moser.

Im Gegensatz zu den bisherigen Erfassungen von „Durchzüglern“, die gelegentlich das Gebiet durchstreifen, scheine dieser Wolf länger zwischen Lohberg und Bad Kötzting zu verbleiben. Fotografiert wurde der Wolf erstmals am 26. April 2023 von Wildkameras. Der Lamer Winkel sei natürlich zu klein für ein Wolfsrevier, sagt Heinrich Moser von der BJV-Kreisgruppe Bad Kötzting. Möglicherweise handle es sich bei dem in jüngster Zeit von Wildkameras fotografierten Wolf um den gleichen Grauhund, der vor wenigen Wochen schon in Hohenwarth gefilmt wurde. Der Rüde weist beidseitig Verletzungen im Nackenbereich auf, die möglicherweise auf Rangkämpfe mit stärkeren Rüden zurückzuführen sind. „Wir werden sehen, ob wir den Wolf weiterhin regelmäßig erfassen können“, so der Wolfs- und Luchskoordinator Heinrich Moser. Wenn sich eventuell eine Wölfin zu dem Rüden gesellt, wäre die Bildung eines Familienrudels wohl nicht mehr fern, argumentieren die Jäger. Wer die Medienberichte der letzten Wochen verfolgt hat, merkt unweigerlich, wie unterschiedlich die Auffassungen in Sachen Wolf sind“, so Heinrich Moser.

Erwähnenswert ist der Bericht eines Biologen, der den Alpenraum nicht als Wolfsgebiet ansieht. Man könne die Almen nicht wolfsicher einzäunen, bei dem Einsatz von Herdenschutzhunden könnten die Anwohner nachts kein Auge mehr zu machen und Touristen wären bei Wanderungen gefährdet, weil die Schutzhunde auch Menschen angreifen, wenn sie ihrer Herde zu nahe kommen, so sinngemäß der Biologe. Im Bayerischen Wald hingegen sei Platz für Wölfe. „Dies bedeutet also, dass man hier zäunen kann, Tourismus haben wir demnach nicht und Schlaf braucht hier niemand“, meint Heinrich Moser sarkastisch. Einigkeit mit dem Biologen besteht aber darin, dass es bald ein rechtssicheres Wolfsmanagement geben sollte und nicht, wie schon beim Luchsmanagement, die Ideologie über die Vernunft siegt. Die Erfahrungen in den Wolfsgebieten im Norden Deutschlands haben nach Ansicht des Wolfs- und Luchskoordinators der BJV-Kreisgruppe Bad Kötzting gezeigt, dass Wanderer und Spaziergänger gut beraten sind, mitgeführte Hunde an der Leine zu lassen. Die Kreisgruppe Bad Kötzting werde die Bevölkerung selbstverständlich über neue Erkenntnisse informieren.

Wolf