28. Apr 2023
Wildlebensraumberatung des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) bei der Jahreshauptversammlung
Die Wildlebensraumberaterin Katharina Wals gibt im Landkreis Cham Jägern und Landwirten Hilfen für die Aufwertung der Natur. Weil großflächige Landwirtschaft, riesige Erntemaschinen und eine ausgeräumte Landschaft, in der Hecken, Büsche, Feldgehölze und Steinhaufen Mangelware sind, einen gemeinsamen Einsatz für die Natur erfordern, müssen Jäger und Bauern zusammenarbeiten. Den richtigen Leitfaden dafür hat die Wildlebensraumberaterin des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Cham, Katharina Wals. Bei der Jahreshauptversammlung der BJV-Kreisgruppe Bad Kötzting referierte die Fachfrau über Möglichkeiten, den Wildtieren bessere Überlebenschancen zu geben und ihre „Kinderstuben“ zu sichern.
Die Wildlebensraumberaterin machte am Beispiel des Rebhuhns, früher ein „Allerweltsvogel“ in unseren Jagdrevieren und mittlerweile in 94 Prozent der Reviere nicht mehr überlebensfähig, deutlich, wie mit geeigneten Maßnahmen Blühflächen, Ackerrandstreifen, Hecken-Neubegründungen und -Pflege, Lerchenfenster in großen Getreide- oder Maisschlägen, Altgrasstreifen und die Pflege von Graswegen oder Feldrainen Lebensraum gesichert werden kann. „Die Wirtschaftsflächen werden größer, die Bauern weniger“, sagt Katharina Wals, die Pflanzenvielfalt auf vielen Wiesen ist reduziert auf wenig Gräser, die den höchsten Futterwert aufweisen. Ihre Beratungstätigkeit umfasst auch einen Leitfaden für die vielfältigen Fördermöglichkeiten, um Lebensräume für jagbare Tiere, vor allem aber auch für Insekten, Kleinsäuger, Feldvögel und das Niederwild nachhaltig zu verbessern. Dazu könnten sowohl einjährige Wildackermischungen auf Flächen beitragen, wie auch die Aussaat mehrjähriger Pflanzen, die Anlage von Blühflächen für die unterschiedlichsten Insekten, vor allem aber auch die Winterbegrünung auf Feldflächen.
Bildtext: BJV-Kreisgruppenvorsitzender Roland Heigl dankte Wildlebensraumberaterin Katharina Wals mit einem „blühenden Geschenk“ für ihren Vortrag. Foto: Dachs