30. Apr 2020
Wildbret ist fettarm und nährstoffreich. Durch seine wertvollen Inhaltsstoffe zählt es zu den gesündesten und hochwertigsten Lebensmittel, regional, ökologisch, aus der nachhaltigen Jagd.
Rehrücken, Hirschsteak oder Wildschweinmedaillons – frisches Wildbret aus der Region ist eine köstliche und gesunde Alternative zu herkömmlichen Fleischgerichten. Es sollte öfter auf dem Speiseplan stehen, denn das Fleisch von Reh, Wildschwein und Co. erfüllt alle Ansprüche einer modernen und bewussten Ernährung. Durch seine wertvollen Inhaltsstoffe und seinem hohen Gehalt an Omega 3 Fettsäuren zählt es zu den gesündesten und hochwertigsten Lebensmittel, regional, ökologisch und aus der nachhaltigen Jagd.
Was ist Wildbret? Das Wort „Wildbret“ stammt aus dem Mittelhochdeutschen und heißt ganz einfach „Fleisch vom Wild“. Unter „Wild“ versteht man alle frei lebenden Tiere, die dem deutschen Jagdrecht unterliegen, wie etwa Wildschwein, Reh, Rotwild, Feldhase, Wildkaninchen, Fasan, Wildente, Wildgans. Für jedes Tier gelten unterschiedliche Jagdzeiten, die gesetzlich festgelegt sind. Sie richten sich nach dem natürlichen Lebensrhythmus der Tiere. Deshalb ist nicht das ganze Jahr über frisches Wildbret von allen Tieren vorhanden. Aber zu jeder Jahreszeit gibt es Wild beim Jäger von mindestens einer Tierart. Die Jagd reguliert den Wildbestand. Sie vermindert Schäden in der Land-und Forstwirtschaft. Mit einem behördlichen Abschussplan ist die Bejagung streng geregelt und sorgt dafür, dass keine Wildart in ihrem Bestand gefährdet wird.
Um beste Fleischqualität auch nach dem Schuss zu gewährleisten, werden
Jägerinnen und Jäger bereits während ihrer Ausbildung fachmännisch
geschult. Die „Wildbrethygiene“ ist ein Schwerpunkt in der Ausbildung
und als Prüfungsfach für das Bestehen der Jägerprüfung entscheidend.
Woher bekomme ich frisches Wildfleisch?
Erster Ansprechpartner, um an frisches Wildbret zu gelangen, ist der Jäger aus der Nachbarschaft. Aber auch regionale Metzgereien bieten heimisches Wildbret an. So bekommt der Genießer beste Qualität aus Wald und Feld auf den Teller. Nehmen Sie Kontakt zu uns auf und wir stellen Kontakt zu Jägerinnen und Jägern her, die in ihrer Region Wildfleisch anbieten. Hier gehts zu unserem Kontaktformular.
Am 1. Mai beginnt die Jagdzeit auf Rehwild. Böcke und Schmalrehe – das sind weibliche Rehe, die noch kein Kitz gesetzt haben, dürfen jetzt bejagt werden. Thomas Schreder, Vizepräsident des Bayerischen Jagdverbandes: „Neben den Aspekten der Bestandsregulierung und der Verhinderung von Wildschäden sorgen die Jägerinnen und Jäger in ganz Bayern für hochwertiges Wildfleisch direkt aus der Region. Aktuell wird jetzt wieder frisches Wildbret vom Reh und auch vom Schwarzwild angeboten“.
Wildfleisch ist ein naturbelassenes Lebensmittel
Wildtiere
leben frei und äsen das, was ihnen schmeckt, am liebsten gehaltvolle
Pflanzen und würzige Kräuter. Wild vom Jäger hat kurze
Transportwege, verbraucht wenig Energie und ist immer frisch.
Wildbret
ist sehr mager, kalorien-und cholesterinarm, reich an
Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen. Dazu gehören zum Beispiel Kalium,
Kupfer, Eisen, Phosphor und Zink. Es liefert die lebenswichtigen
ungesättigten Omega-3-Fettsäuren, dieunser Körper nicht selbst
herstellen kann. Omega-3-Fettsäuren verbessern die Fließeigenschaften
des Blutes und beugen so Ablagerungen in den Blutgefäßen vor.
Außerdem haben sie einen positiven Einfluss auf das Immunsystem
und hemmen Entzündungsreaktionen. Weil Wildbret so leicht verdaulich und bekömmlich ist, eignet es sich
sogar als Diät-oder Schonkost.
Der typische Wildgeschmack? Früher galt
der intensive Wildgeschmack, der so genannte Hautgout – das ist
französisch und heißt „Hochgeschmack“ – als dasCharaktermerkmal
für Wildfleisch schlechthin. Tatsächlich kennzeichnete der Hautgout
gar nicht den typischen Wildgeschmack, sondern vielmehr den
einsetzenden Verwesungsprozess. Der Hautgout entstand durch
mangelnde Hygiene. Denn früher gab es kaum Kühleinrichtungen und
das Wild wurde sehr lange ohne Kühlung abgehängt. Heute ist die
Wildbrethygiene streng geregelt. Es gelten die EU-Vorschriften zur
Fleischhygiene, wie sie im Umgang mit Fleisch überall gültig
sind. Das tote Wildtier kommt sofort nach dem Ausweiden -der Jäger
sagt aufbrechen dazu –in die Kühlung. Dort wird es je nach Tierart drei
bis fünf Tage abgehängt zur so genannten Fleischreife. Das ist ein
chemischer Umsetzungsprozess im Fleisch und notwendig, um jedes
Fleisch genießbar zu machen. Ungenügend abgehängtes Fleisch
bleibt immer zäh. Wenn Sie heute Wildfleisch kaufen, riecht und schmeckt
es frisch und aromatisch, ohne Hautgout.
Die strengen Vorschriften
stellen die hohe Qualität des Wildbrets beim Verkauf sicher und
gewährleisten eine transparente Vermarktungskette. Schwerpunkt
WidlbrethygieneDas Fach Wildbrethygiene ist auch ein fester
Bestandteil der jagdlichen Ausbildung, denn als
Nahrungsmittelproduzent muss auch der Jäger die strengen
gesetzlichen Regeln erfüllen. Jagd bedeutet, Verantwortung für das
Nahrungsmittel Wild übernehmen. Diese Verantwortung beginnt bereits auf
der Jagd. So beobachtet der Jäger das Wild genau, bevor er es erlegt und
erkennt, wenn es zum Beispiel krank ist. Dann darf das Tier
selbstverständlich nicht zur Weiterverarbeitung genutzt werden. Auch
Wild, das bei einem Unfall getötet wurde, darf nicht zur
Weiterverarbeitung genutzt werden.
Wildfleisch von verschiedenen
Wildarten:
Fleisch vom Rotwild:
Geschätzt wird vor allem das Fleisch
von jungen Tieren. Es ist braunrot, feinfaserig und sehr gut zum
Grillen oder auch Braten geeignet. Wildbret von älteren Tieren
gibt einen vorzüglichen Schmorbraten ab.
Fleisch vom Schwarzwild:
Das bevorzugte Fleisch kommt von
den ein-bis zweijährigen Jungtieren, Frischlinge und Überläufer
werden zwischen 10 und 40 kg schwer. Das Fleisch ist dunkelrot und sehr
aromatisch.
Fleisch vom Rehwild:
Das Fleisch der jungen Tiere ist rotbraun,
feinfaserig und besonders aromatisch. Es eignet sich für viele
Gerichte, auch hervorragend zum Grillen. Keulen und Rücken zählen
zu den wertvollsten Teilstücken.
Fleisch vom Feldhasen:
Das Fleisch junger Tiere ist mild im Geschmack, das von älteren Tieren eher würzig.
Fleisch vom Fasan:
Vor allem das Fleisch der jungen Tiere ist
besonders zart und wohlschmeckend. Damit lassen sich alle traditionellen
Geflügelrezepte zubereiten
Fleisch von Wildente:
Wildente wird entweder gebraten oder im
Ofen geschmort und je nach Geschmack mit Früchten, Nüssen oder
Kräutern gefüllt. Das Brustfleisch bietet sich als Filet oder in
Medaillons geschnitten an. Junge Tiere erkennt man am biegsamen
Brustbein.
Frisches Wild hält sich gut gekühlt zwei bis drei
Tage. Es lässt sich gut einfrieren. Wildgeflügelfleisch und Fleisch
vom Wildschwein ist tiefgefroren 6 Monate haltbar, Fleisch von Reh
und Hirsch tiefgekühlt bis zu 12 Monate.
Jagd ist gelebter Naturschutz.
Quelle: https://www.jagd-bayern.de/wp-content/uploads/2020/04/PRESSEMITTEILUNG_Wildbret.pdf
Schon probiert? Wild auf Grill
Grillwurst, Sparerips, Burger oder Steak, Grillspezialitäten gibt es
auch vom heimischen Wild. Wildfleisch, gegrillt oder gesmokt, ist ein
wahrer Geheimtipp für Feinschmecker. Reh und Schwarzwild eignen sich
hervorragend für den heißen Rost. „Wilde Burger“ sind ein gesundes und
schmackhaftes „Fast Food“, bei dem auch die Kinder gern zugreifen. Ob in
Öl mit Kräutern mariniert oder als Wildbratwurst, Wildfleisch lässt
sich zu vielen schmackhaften leichten Grillgerichten zubereiten und
schmeckt ganz hervorragend.