Fünf Kameras aus dem Luchsmonitoring gestohlen

20. Aug 2022

Jäger wollen trotz des dreisten Diebstahls die Arbeit für das Luchsmanagement unbeirrt fortsetzen

Schon lange rechnete der Luchs- und Wolfskoordinator der BJV-Kreisgruppe Bad Kötzting, Heinrich Moser, mit Aktionen gegen das Luchsmonitoring im Lamer Winkel. Anfang August schlugen der oder die Täter zu und entwendeten fünf Wildkameras, darunter ein Gerät der Wildlandstiftung, aus einem Revier im Lamer Winkel, das sich am Luchsmonitoring beteiligte. Der Schaden wird auf ca. 1000 Euro geschätzt, die BJV-Kreisgruppe hat Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei erstattet. Rigoros gingen die Täter dabei vor. Sie schnitten mit einer Handsäge einen Baum um, um an eine hochwertige Kamera zu kommen, die sogar mittels Stahlseil gegen Diebstahl gesichert war. Auch eine Kamera, die ca. 20 Meter abseits von einem häufig von Luchsen besuchten Felsen an einem Baum befestigt war, wurde von dem Dieb/den Dieben gefunden und mitgenommen.

 „Das müssen Profis in Sachen Kameras gewesen sein“, sagt Moser, denn vielen Waldbesuchern fallen Wildkameras überhaupt nicht auf. Nur die Menschen, die selbst mit Kameras zu tun haben, hätten dafür einen anderen Blick. Die Diebe im Lamer Winkel kamen mit Werkzeug und somit sei der Diebstahl geplant und gut vorbereitet gewesen, vermutet der Luchs- und Wolfskoordinator der BJV-Kreisgruppe Bad Kötzting. Die fünf Wildkameras waren nahe an einem Felsen in unwegsamem Gelände aufgestellt, der regelmäßig von unterschiedlichen Luchsen aufgesucht und markiert wurde. Hier konnte der Betreuer des Monitorings auch regelmäßig die DNA sichern, welche von den Luchsen hinterlassen wurde.

Als Hintergrund der Tat vermuten die Jäger Recherchen zu den angeblichen Luchstötungen seit 2015, die trotz intensiver Ermittlungen nie bewiesen werden konnten. Die erste angebliche Luchstötung steht allerdings nach langen Recherchen vor der Aufklärung, der Staatsanwaltschaft wurden die entsprechenden Beweismittel übergeben. Ebenso hat Moser vor Wochen einen Fragenkatalog zu den Luchstötungen an das Umweltministerium über Landtagsabgeordnete gestellt. Antwort sei noch keine gekommen, aber vor kurzem kam die Meldung vom Landesamt für Umwelt, dass das Luchsmonitoring ausgelagert wurde. In Zukunft wird das Monitoring des LFU von Weihenstephan nach Triesdorf weitergegeben. „Wir werden sehen, ob jetzt etwas mehr Wahrheit und Wissenschaft an den Tag kommt“, sagen Vorsitzender Roland Heigl und Heinrich Moser. Beim bisherigen staatlichen Luchsmonitoring sei nach Ansicht der Jägerschaft die Wissenschaft der Ideologie gewichen und der finanzielle Aspekt habe im Vordergrund gestanden, was zu unseriösen Beurteilungen geführt habe. Der Vorsitzende der BJV-Kreisgruppe Bad Kötzting, Roland Heigl, befürchtet, dass dies nicht die letzte Aktion gewesen sein könnte. Wer sich aber aus falsch verstandener Tierliebe zu Straftaten verleiten lasse, könne nicht als ernsthafter Verhandlungspartner in Sachen Luchsmanagement akzeptiert werden. „Wir lassen uns deshalb auch durch solche Aktionen nicht mundtot machen und setzen unser Monitoring unbeirrt fort“, sagt Roland Heigl.  

Bild unten (Luchsmonitoring-Wildkamera ): Eines der letzten Fotos der gestohlenen Kamera an einem Felsen im Lamer Winkel, der immer wieder von Luchsen besucht wird, die hier ihre DNA-Spuren hinterlassen.

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