Hegeschau 2019 Kreisgruppe Bad Kötzting in der Jahnhalle (mit Ergebnissen)

07. Apr 2019

Pflichthegeschau für das Jagdjahr 2018/19 gut besucht, Landrat Löffler dankt den Jägern und lobt den Einsatz für die Natur

Die Pflicht-Hegeschau am Sonntag, den 07.04.2014 ab 14.00 Uhr, war trotz sonnigem Wetter und Kirtamarkt wieder gut besucht, wenn auch mit mehreren Stunden Dauer sehr lang.  Auch Landrat Löffler ließ es sich nicht nehmen, den Jägern auf der Veranstaltung persönlich für ihr Engeagement zu danken. Gleichzeitig betonte er, wie gut die Zusammenarbeit mit der Unteren Jagdbehörde ist und sein muß. 

Jäger dürfen nicht überfordert werden und allein für Waldumbau und Folgen des Klimawandels verantwortlich gemacht werden.

Die Führungskräfte der Kreisgruppe betonten, dass die Jägerschaft nicht überfordert werden könne mit Ansprüchen zum Waldumbau, Klimawandel, der Schaffung von Blühflächen und Lebensräumen. Vorsitzender Bruno Ebner wies deutlich darauf hin, dass die Jäger nicht Eigentümer des Waldes sind, sondern nur „Betreuer“ der Lebewesen im Wald. Er dankte vor allem Ronald Burger von der Unteren Jagdbehörde, als wichtigen und stets fairen Partner in allen jagdlichen Belangen.

Abschussplan erfüllt

Kreisjagdberater Rudi Freimuth informierte zur aktuellen Situation der Jagd. Der Dreijahres-Abschussplan wurde nach Aussage des Kreisjagdberaters mit 5153 Stück zu 102 Prozent erfüllt. Außerdem wurden 225 Wildschweine, 84 Stück Rotwild, 63 Stück Damwild und 518 Füchse erlegt. Der Rückgang des Niederwildes sei weiterhin drastisch. Fünf Fischotter und ein Luchs wurden neben vielen Rehen und Wildschweinen Verkehrsopfer. Er warnte vor „Hochrechnungen“ über Rehwildbestände. „Ich muss die Rehe sehen, um sie erlegen zu können“, also zu Zeiten, bei denen der Jäger realistisch jagen kann. Landrat Franz Löffler sagte, Jäger seien vielfach gefordert, sei es bei der Entnahme von Bibern, bei einer eventuell bevorstehenden Reduzierung der Fischotter, die eine Bedrohung für die Oberpfälzer Fischerei darstellen, und auch wenn Weidetiere von Wölfen bedroht seien, werde der Ruf nach den Jägern kommen. „Wir müssen auch die Jäger mitkommen lassen“, forderte der Landrat. Stellvertretender Bürgermeister Franz Gregori beklagte die Zunahme von Verbissschäden, die auch dadurch entstehen, wenn Rehwild durch den Freizeitdruck, durch Hunde und Luchse ständig in Bewegung gehalten und  „nur noch im Vorbeigehen“ äsen könne. Auch hätten viele sogenannte Naturschützer nur den Schutz von Beutegreifern wie Luchs und Wolf im Sinn.

„Wald vor Wild“ bedeute nicht „Wald ohne Wild“, erklärte Forstdirektor Dr. Arthur Bauer, der in einem über einstündigen „Grußwort“ begründete, wie wichtig die Naturverjüngung des Waldes ist. Wegen der immer noch zu hohen Verbissschäden müssten die Waldbesitzer alle Baumarten pflanzen, „die der Standort hergibt“ und eine zielgerichtete Jagd sollte zur Sicherung der Waldverjüngung beitragen. Ronald Burger von der Unteren Jagdbehörde berichtete von vielen positiven Beispielen in der Entwicklung und empfahl revierweise Aussagen zur Verjüngungssituation sowie Waldbegänge. Die Genehmigung für Nachtsicht-Vorsatzgeräte habe viele positive Rückmeldungen gebracht, ebenso die Genehmigung von Schalldämpfern. Burger verwies auf die Abschussplan-Pflicht für Dam- und Sikawild, erläuterte kurz die Maßnahmenkataloge zur Abwehr der afrikanischen Schweinepest und dankte besonders Kreisjagdberater Rudi Freimuth für sein Engagement.

Luchskoordinator Heinrich Moser - Luchse jagen nicht nur nachts

Viel Applaus erhielt der Luchskoordinator der Kreisgruppe Bad Kötztig Heinrich Moser, der die Situation in den Revieren des Lamer Winkels auch mit vielen Bildern und Kurzfilmen aus Wildkameras belegte. In den Gemeinden Lam und Lohberg seien 195 Rehe auf dem Abschussplan, allein 300 Rehe bräuchten aber pro Jahr die vorhandenen Luchse, machte Moser klar. Mit Aufnahmen aus über 30 Wildkameras dokumentierte er, dass die Luchse auch tagsüber jagen. Seine Auswertungen seien inzwischen zu 100 Prozent von einem renommierten Zoologen bestätigt und vom Landesamt für Umwelt übernommen worden. Wie weit die Gefahr durch den Wolf heruntergespielt wird, verdeutlichte er mit einer Zahl: Im Jahr 2017 gab es 1667 Risse von Nutztieren durch Wölfe in Deutschland.

Die achtköpfige Bewertungskommission unter Leitung des 2. Vorsitzenden Sepp Häring hatte 24 Hegemedaillen vergeben. Je eine Goldplakette ging an die Reviere Warzenried, Sackenried, Oberndorf und Eismannsberg. Mit Silberplaketten wurden die Reviere Gehstorf, Gaishof, Blaibach, Eismannsberg, Miltach, Großaign, Kleinaign und Warzenried ausgezeichnet und Bronzeplaketten ging an Kleinaign, Stachesried, Oberfaustern, Warzenried, Eismannsberg, Harrling, Eschlkam, Kleinaign, Weißenregen, Zandt, Oberfaustern und Eismannsberg.

Bericht: Alois Dachs

Pflichthegeschau 2019

Kreisjagdberater Rudi Freimuth, BJV-Kötzting 1. Vorsitzender Bruno Ebner, 3. Bürgermeister Franz Gregori, Landrat Franz Löffler, Ronald Burger und FD Dr. Arthur Bauer (v.l.) informierten bei der Hegeschau. Fotos: Dachs

Hegeschau 2019 Bläser

Besonderer Dank gilt der Bläsergruppe unter Leitung von Hornmeister Rudi Frisch, für die Hornklänge zur Veranstaltung, von der musikalischen Begrüßung über das Verblasen der Strecke bis zur Verabschiedung. Foto: Dachs

Bewertungen der Hegeschau 2019

MedaillePunkteRevierPächterErleger
1 Gold154,08WarzenriedKolbeck S.Kolbeck S.
2 Gold151,23SackenriedVoglScholz
3 Gold150,52OberndorfKollmer J.Unfall
4 Gold146,42EismannsbergKolmer J.Kolmer J.
1 Silber142,76GehsdorfMeimer ChristianWanninger A.
2 Silber142,65GaishofFischer – Dr. SigmundFischer
3 Silber141,36BlaibachBreu – FrüchtlFrüchtl
4 Silber139,96EismannsbergKolmer J.Kolmer J.
5 Silber139,33MiltachWelter – Graßl – MartinGraßl W.
6 Silber135,5GroßaignAltmann – Breu – HuberHuber
7 Silber133,48KleinaignMauerer W.Mauerer W.
8 Silber130,17WarzenriedKolbeck S.Kolbeck S.
1 Bronze130,04KleinaignMauerer W.Mauerer W.
2 Bronze129,7StachesriedPritzl A.Pritzl H.
3 Bronze129,19OberfausternPongratz – Reimer - NeumaierNeumaier
4 Bronze127,01WarzenriedKolbeck S.Kolbeck S.
5 Bronze125.44EismannsbergKolmer J.Eckl R.
6 Bronze125,36HarrlingWeindl K.Weindl K.
7 Bronze123,07EschlkamSchmid – MauererBoxhorn H.
8 Bronze121,85KleinaignMauerer W.Mauerer W.
9 Bronze120,38WeißenregenVogl K.Vogl K.
10 Bronze120,13ZandtSimeth – SchweigerSchweiger H.
11 Bronze119,03OberfausternPongratz – Neumaier – ReimerPongratz A.
12 Bronze117,02EismannsbergKolmer J.Echl F.
Hegeschau 2019 Gwichtl Lamer Winkel

Sorgen über das schwierige Erreichen der aktuellen Abschusszahlen und Bedenken, wie das bei weiterer Anhebung weiter gehen soll, beschäftigten bereits am Samstag beim Aufbau der Pflichthegeschau für das Jagdjahr 2018/19 die zahlreichen Waidfrauen und -männer in der Jahnhalle. Trotz beachtlicher Rehwildstrecken - auch etliche Hirsche und Keiler gehörten dazu - war die Stimmung gedrückt. Auffällig ist der Rückgang des Rehwildes in den Revieren des Lamer Winkels. In einigen Eigenjagdrevieren aus dem Raum Lam-Lohberg blieben die Plätze an der vorbereiteten Trophäenwand leer. Foto und Bericht: Alois Dachs

Gemeldete Rehwildabgänge inkl. Unfall - und Fallwild


2016 - 20193-Jahres-Sollabschuss3-Jahres-Istabschuss
Rehwild gesamt:5041 St.5153 St.= 102%




HG I Zandt


Böcke95109
Weiblich98114
Kitze110104
Gesamt:303327= 108%
Rotwild
0
Damwild
0
Schwarzwild
0
HG II Miltach


Böcke197202
Weiblich213256
Kitze206216
Gesamt:616674= 109%
Rotwild
0
Damwild
0
Schwarzwild
0
HG III Bad Kötzting


Böcke255265
Weiblich269315
Kitze265204
Gesamt:789784= 99%
Rotwild
0
Damwild
0
Schwarzwild
13
HG IV Zenching


Böcke290280
Weiblich309332
Kitze300288
Gesamt:899900= 100%
Rotwild
0
Damwild
0
Schwarzwild
10
HG V Hohenwarth


Böcke109123
Weiblich109119
Kitze110107
Gesamt:328349= 106%
Rotwild
4
Sikawild
1
Schwarzwild
18
HG VI Lamer Winkel


Mehrere Reviere letztes Jahr kein Abschuss mehr!


Böcke209209
Weiblich192209
Kitze190156
Gesamt:591574= 97%
Rotwild
33
Damwild
2
Schwarzwild
46
HG VII Neukirchen


Böcke241245
Weiblich257285
Kitze265242
Gesamt:763772= 101%
Rotwild
47
Damwild
41
Schwarzwild
70
HG VIII Eschlkam


Böcke236247= 103%
Weiblich253291
Kitze263235
Gesamt:752773
Rotwild
0
Damwild
20
Schwarzwild
68




Weitere Wildarten inkl. Unfall- und Fallwild (2018/2019)


Weiteres Schalenwild 2018/19 Ist


Schwarzwild225

Rotwild84

Damwild63

Sikawild1

Niederwild:


Hasen240

Stockenten245

Ringeltauben62

Graugänse55

Fasane4

Höckerschwäne2

Türkentauben1

Waldschnepfen1

Raubwild:


Fuchs518

Steinmarder127

Dachs67

Baummarder13

Waschbär11

Hermelin8

Iltis6

Mauswiesel5

desweiteren:


Elster278

Rabenkrähe245

Eichelhäher204

Graureiher4

weiteres Unfall - Fallwild


Fischotter5

Luchs1

Hegeschau2019 Rotwild

Foto: Dachs